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Kunsthaus 360° - Raum für Kreativität

Projekt-
Förderungen

Unser Träger – Albus e.V.

Der ALBUS e.V. ist ein gemeinnütziger Verein, gegründet 1991 mit Sitz in Berlin. Momentan engagieren sich ca. 60 Mitglieder im Verein. Die Mitgliedschaft ist eine freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit. Der Verein wird getragen von den Mitarbeier:innen der Jugendkunstschule, des Kunsthauses 360°, der KunstKita Artki gGmbH und weiteren engagierten Unterstützer:innen und Nutzer:innen.

Das Konzept des ALBUS e.V., welches auf eine generationsübergreifende Vermittlung von künstlerischer Beschäftigung setzt, wird mit der Tochtergesellschaft Artki gGmbH sowie mit drei Projekten umgesetzt:

  1. KunstKita Artki im Elementarbereich
  2. Jugendkunstschule Lichtenberg als außerschulischer Lernort
  3. Kunsthaus 360° als Begegnungsort für nachhaltiges Gestalten
  4. Platz der Vielfalt für Familien

Mit seinen vielfältigen Wirkungsfeldern in den Bereichen kulturelle Arbeit und bildnerisch-künstlerische Freizeittätigkeit erreicht er sämtliche Bevölkerungsgruppen im Berliner Stadtbezirk Lichtenberg und über die Bezirksgrenze hinaus. Neben der Bereitstellung von genrebezogenen Ateliers und Werkstätten bilden die kontinuierliche Förderung der individuellen und kollektiven künstlerischen Arbeit sowie die reflektierte Auseinandersetzung mit Kunst, Kultur und Gesellschaft wesentliche Aufgabenfelder des Vereins. Durch sein Programm, das sich an alle Altersgruppen richtet und dabei auf die verschiedenen (familiären) Lebensmodelle der Menschen eingeht, durch die Berlin-weite Vernetzung und durch seine intensive Mitwirkung an lokalen und regionalen Festen und Veranstaltungsreihen konnte sich der ALBUS e.V. über die Jahre als eine bedeutsame Institution im Stadtteil etablieren.

Das Kunsthaus 360° befindet sich seit März 2021 in der Trägerschaft des Albus e.V.

Projektkooperation „Netzwerk der Wärme“ – „Räume zum Aufwärmen und Kreativität tanken“
Das als Nachbarschaftstreff tradierte Kunsthaus 360° soll einen kreativen Ort der Begegnung und des Austausches kreieren. Unterschiedliche kulturelle Lebensbedingungen sollen als plurale Ressource dienen, die Einigkeit in der Vielfalt herstellt. Dabei soll sich der Ort im demokratischen Miteinander erschlossen und zur Selbstverwirklichung der Mitwirkenden umgestaltet werden. Im Fokus stehen einkommensschwache Familien, die aus dem Raster herkömmlicher Unterstützungssysteme fallen. Somit wird durch eine demokratische Teilhabe ein persönlicher und vertrauensvoller Begegnungsort zum Aufwärmen und Kreativität tanken geschaffen.
Für eine demokratische Kultur in Hohenschönhausen

Die Lichtenberger Bezirksregion Neu-Hohenschönhausen ist geprägt durch in Plattenbauweise hergestellte Wohngebäude und durch zentral gelegene Nahversorgungsbereiche, die durch zahlreiche Infrastruktureinrichtungen wie Kita, Schule und Einkaufsmöglichkeiten ergänzt wird. Die hier lebenden Menschen sind aufgrund ihrer ökonomisch und kulturell heterogenen Zusammensetzung mit sehr unterschiedlichen Lebens- und Verwirklichungschancen, aber auch Teilhabemöglichkeiten ausgestattet. Neu-Hohenschönhausen ist ein wachsender und zunehmend junger Ortsteil. Dennoch ist der Anteil aller Personen in Bedarfsgemeinschaften nach SGB II unter 65 Jahre mit 25,5 Prozent deutlich über dem bezirklichen Wert von 16,1 Prozent und dem Berliner Wert mit 15,9 Prozent. Diese Armut hat viele Gesichter und bedeutet mehr als materielle Unterversorgung, wenngleich Geld oft der Ausgangspunkt bleibt. Armut drückt sich in gesundheitlichen Aspekten aus, hinsichtlich Bildungsungerechtigkeit oder in fehlenden Chancen in der sozialen Teilhabe. Zu den Risikogruppen gehören in Lichtenberg insbesondere Alleinerziehende. Gerade in der an den Prerower Platz angrenzenden Zingster Straße ist fast die Hälfte der Kinder und deren Familien von Armut betroffen.

„Demokratie braucht Sprache“

„Die Demokratie in Deutschland, Europa und weltweit steht vor großen Herausforderungen. Das Vertrauen in Institutionen und Prozesse schwindet, die Erwartungen vieler Bürger:innen an Beteiligung und Gerechtigkeit werden nicht erfüllt. Das Gefühl in politische Diskurse und Prozessen nicht ausreichend repräsentiert zu sein, kann zu einem Legitimitätsverlust der Demokratie führen, als auch Spaltungstendenzen und populistische Erklärmuster verstärken. Dies fordert die Grundlage des Miteinanders heraus.“

Vergessen wird aber häufig: Demokratie benötigt alle Menschen und muss transparent, erlebbar und nachhaltig gestaltet werden. Demokratie ist nicht nur Politik, sondern ermöglicht Teilhabe und Mitbestimmung in allen Lebensbereichen. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch die Sprache!

Demokratie im Kunsthaus 360°

Wir sind eine Begegnungsstätte für nachhaltige Kreativität, welches sich zum Ziel gesetzt hat, alle Besucher:innen und deren Ideen in die häusliche Gestaltung, in die räumliche Anordnung, der Ausstattung sowie bei den Kursen mitbestimmen und demokratisch mitwirken zu lassen.

Toolsharing – „Hör mal wer da hämmert“

Vorrangig möchten wir Kinder und Jugendliche in ihrer Kreativität fördern, das Image von Handwerk „aufpolieren“, indem wir den Beruf attraktiv und im Alltag, mit Hilfe von Handwerksfirmen, vorstellen. Das Tool-Sharing unterstützt sozial benachteiligte Familien für ein „Nachhaltiges Leben zu Hause“.

Handwerkskunst, Kunsthandwerk schon aus diesen Begriffen wird deutlich, worum es hier geht: Die fließenden Grenzen zwischen klassischem Handwerk und Kunst. In der Bildenden Kunst entsteht kein Bild, keine Skulpturen ohne das handwerkliche Wissen und die Fähigkeit, dieses in die Tat umzusetzen. Und im Handwerk entsteht kein überzeugendes Werkstück ohne ein Gefühl für Ästhetik. Sei es eine Kommode mit geschwungenem Korpus oder das Kleid von der Stange aus dem Laden von gegenüber überall im Alltag begegnet uns Kunst in Verbindung mit Handwerk.

Das Handwerk hat aber zum einen, einen starken Fachkräftemangel zu verzeichnen und zum anderen ein Imageproblem.

Die Kunstszene hingegen kämpft gegen Vorurteile wie nicht teamfähig, zeitverschwendend oder gar unzuverlässig zu sein.

Der ALBUS e.V. möchte mit dem Projekt „Hör mal wer da hämmert“ im Kunsthaus 360° Kunst und Handwerk verbinden. Zitate wie „Ist das Kunst oder kann das weg“ beziehungsweise „Lass das! Ich kann das! Oh, kaputt!“ sollen in diversen Upcycling-Workshops aufgegriffen werden. Somit wird zum einen das Image vom Handwerk aufpoliert, alte Gegenstände mit Hilfe von künstlerischem Geschick zeitgemäß ästhetisch aufgearbeitet und einer möglichen Entsorgung entgegengewirkt. Ganzheitlich wird ebenso das Wohnen als eine Kultur gelebt und bei der Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung mitgewirkt. Durch Tool-Sharing wollen wir vor allem einkommensschwächere Familien bei der Renovierung ihrer Wohnung unterstützen.